INVENTIONEN'85                                                                                             
Konzert 1 in den Installationen vonMartin Riches                                      20:00 Uhr Samstag 9.2.1985
Konzert 2 in den Installationen vonMartin Riches                                      17:00 Uhr Sonntag 10.2.1985
TU-Gebäude Ackerstraße


MARTIN RICHES: SOUND MACHINE

Meine Ziele beim Bau meiner Maschinen sind:

Eine Möglichkeit, diese Ziele zu erreichen, ist, die Bestandteile der Maschine räumlich voneinander zu trennen, so dass sie ein Diagramm ihrer eigenen Funktionen bilden. Auf diese Weise wird nicht unbedingt der größtmögliche technische Wirkungsgrad erzeugt, aber man kann vom Äußeren her darauf schließen, was innen vor sich geht.
Roland Pfrengle möchte ich dafür danken, dass er das Interface für diese Maschinen gebaut hat.

Martin Riches: Sound Machine and Percussion Piece No. 1

MARTIN RICHES: PERCUSSION PIECE NO. I

"Percussion Piece No. I" ist meine erste Installation und kam auf Anregung meines Galeristen Anselm Dreher zustande.
Ich habe mich für eine Klanginstallation entschieden, um eine strenge, aus der Funktion erwachsende räumliche Struktur zu erreichen. Die entstehenden Klänge sollten, obwohl von Zufallsoperationen gesteuert, eine zyklische Struktur haben. Nachdem ich mich für acht Klänge (gleichmäßig über eine Oktave verteilt) entschieden hatte, ergab sich Form und Dimension der Installation aus den akustischen Gesetzen.
Acht Holzresonatoren verstärken die durch Hämmer in Vibration versetzten Stahlstangen. Die Stahlstangen dehnen die Klänge zeitlich aus. Besondere Materialien an den Hämmern bestimmen die individuellen Klangfarben und Lautstärken. Es gibt vier laute und leise Klänge. Die Anschläge der Hämmer werden durch eine Zufallssteuerung elektromagnetisch ausgelöst. Die Dimensionen und das Design der Zufallssteuerung mussten durch Experimente gefunden werden, um die gewünschte zyklische Struktur der Klänge zu erreichen. Eine Kugel rollt zwischen vier aktiven und vier passiven Rückstoßelementen hin und her und löst die Klangvorgänge aus, die auf verschiedenartige Weise mit den Rückstoßelementen kombiniert werden können.

MARTIN RICHES: PIECE FOR FOUR RADIOS

Ein Musikbandleser spielt auf vier Radios wie auf den Saiten oder Pfeifen eines Instruments, nach einem Programm, das auf Musikband aufgezeichnet ist.
Das Stück fängt mit einem perkussiven Teil an, gefolgt von einem Morse-Thema (DBR:  –.. –...  .–.) mit drei Variationen. Es endet mit einem rhythmischen Teil.
Keine Performance gleicht der anderen, und doch ähneln sie einander durch das gleichbleibende Programm.
Wenn Sie das Musikband anschauen, sehen Sie, was Sie hören werden
Martin Riches

Piece for Four Radios

Martin Riches: Piece for Four Radios



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