zurück

Axel Röbel : Die Schätzung der spektralen Hüllkurve und ihre Anwendung zur Klangmanipulation.

In diesem Vortrag wird zunächst das grundlegende Prinzip des Quelle-Filtermodells der Klangerzeugung vorgestellt und motiviert. Dabei wird deutlich, das zum Erreichen einer akustisch überzeugend wirkenden Tonhöhenverschiebung eines Klangs eine Bestimmung der physikalisch wirksamen Resonanzstruktur oder der spektralen Einhüllenden des Klangs notwendig ist. Die grundlegenden Ideen der verschiedenen Verfahren zur Schätzung der spektralen Einhüllenden werden vorgestellt und ihre Ergebnisse diskutiert. Anschließend wird eine Echtzeitvariante eines Cepstrum basierten Schätzverfahren vorgestellt.

Im Anschluss an die theoretischen Betrachtungen werden die Möglichkeiten der aktuellen Verfahren anhand von Beispielsignalen demonstriert. Ein aktuell in Arbeit befindliches Projekt des Komponisten Joshua Fineberg, in dem die aktuellen Verfahren angewandt werden um aus einer gegebenen Stimme virtuellen Gesang zu erzeugen, wird vorgestellt.

Biographie:
Axel Röbel wurde in 1962 in Hannover geboren. Er studierte Elektrotechnik in Hannover und schloss das Studium 1990 mit Diplom ab. Seine Doktorarbeit zur adaptiven Modellierung nicht linearer dynamischer Systeme mit Hilfe neuronaler Netze, die er 1993 mit der Beurteilung summa cum laude abschloss, absolvierte er am Institut für Informatik der Technischen Universität Berlin. Ab 1994 arbeitete er im Institut GMD-First in Berlin, wo er seine Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der nichtlinearen Signalmodellierung fortführte. Ab 1996 lehrte er auf dem Gebiet der digitalen Signalverarbeitung als Wissenschaftlicher Assistent am Institut für Kommunikationswissenschaft der Technischen Universität Berlin. Im Jahr 2000 erhielt er ein DFG-Forschungsstipendium für einen Aufenthalt am CCRMA der Universität Stanford. Seit seiner Rückkehr arbeitet er als Forscher und Entwickler in der Gruppe für Signalanalyse und -synthese des IRCAM in Paris. Seine aktuellen Forschungsthemen sind Algorithmen zur Klanganalyse und -modifikation. Für das Sommersemester 2006 wurde Axel Röbel als DAAD-Edgard-Varèse-Gastprofessor für Computermusik in das Elektronische Studio der Technischen Universität Berlin eingeladen.