Bandbreite

2. Konzert


DAVID BEHRMAN

Leapday Night und A Migratory Tale sind Gruppen von Kompositionen für Musiker mit akustischen Instrumenten und ein Computer-Musiksystem, das von David Behrman im Laufe zweier Jahre entwickelt und gebaut wurde. Das System besteht aus Tonhöhensensoren ("Ohren", mit denen es die ausführenden Musiker hört), verschiedenen Synthesizern (einige älter, einige neuer), einer Computergraphik-Ausgabe und einem Personal-Computer.

Jede Komposition besteht aus einem Computerprogramm, das die Interaktionen zwischen den Ausführenden und dem System steuert und das eher Situationen als feste Gruppierungen bereitstellt. Den Ausführenden stehen Optionen und nicht so sehr feste Befehle zur Verfügung, so dass es ganz bei ihnen liegt, wie die jeweilige Situation sich entfaltet.

Leapday Night wurde von 1983 bis 1986 mit Ben Neill und Rhys Chatham in New Yorker Proben und Aufführungen entwickelt.

All Thumbs ist als Konzert-Stück aus einer Klanginstallation hervorgegangen, die ich zusammen mit George Lewis für das "La Vilette" Museum in Paris und das DeCordova Museum in Massachusetts entwickelt hatte. In der Installation dienten Mbiras als nicht-einschüchternde, leicht zu spielende Instrumente, die auch von solchen Besuchern bedient werden können, die keine Erfahrung und keine Ausbildung im Musik-Machen haben. (Die Mbira stammt aus Afrika und besteht aus Metallzungen, die auf einem Holzkörper angebracht sind. Die Zungen werden mit den Daumen beider Hände gespielt.) All Thumbs verbindet zwei Mbiras mit einer Musik-Software.

Figure in a Clearing entstand 1977 in Oakland (Kalifornien). Es ist eines der ersten Stücke, das einen Computer als realzeitiges Performance-Instrument nutzt. Der Mikrocomputer des Jahres 1977, Kim-I konnte nur auf sehr langwierige Weise im 6502-Maschinen-Code programmiert werden. Er war mit einem selbstgebauten Synthesizer aus 16 Sägezahngeneratoren verbunden. Das Stück war für den Komponisten geschrieben. Der Cellist war David Gibson. Die hier gespielte Version ist den elektronischen Gegebenheiten der späten achtziger Jahre angepasst.

David Behrman

zurück